Das Krankenhaus Naemi-Wilke-Stift in Guben, Brandenburg. (Quelle: Archiv Naëmi-Wilke-Stift/R. Müller)

Brandenburg Nach Insolvenz: Diakonissenhaus Teltow übernimmt zum 1. Mai Krankenhaus Guben

Stand: 30.04.2025 15:55 Uhr

Es gibt einen neuen Eigentümer für das Krankenhaus und das medizinische Versorgungszentrum in Guben (Spree-Neiße). Sie gehören ab dem 1. Mai zum Diakonissenhaus Teltow. Darüber haben am Dienstag beide Partner informiert.
 
Damit ende für den größten Teil der Beschäftigten die Insolvenz. Diese hatte im September 2024 in Eigenverwaltung begonnen. Das Naemi-Wilke-Stift wollte sich damit für die Krankenhausreform neu aufstellen.

Das Krankenhaus Naemi-Wilke-Stift in Guben, Brandenburg. (Quelle: Archiv Naëmi-Wilke-Stift/R. Müller)
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Das Haus startet jetzt als neu gegründete Diakoniekrankenhaus Naemi-Wilke-Guben gGmbH. Mit 350 Angestellten gehört sie zu den größten Arbeitgebern der Region. Sie verdienen durch den Übergang nicht weniger, wie in der Mitteilung versprochen wird. "Der neue Gesellschafter ist im gleichen Unternehmensbereich wie wir vorher im Diakoniebereich", sagte Geschäftsführer Andreas Mogwitz dem rbb. "Es ist der gleiche Tarifvertrag, es gelten haargenau die gleichen Regeln für die Mitarbeiter." Das schaffe viel Vertrauen und Stabilität auch für die Zukunft", so Mogwitz.
 
Kindergarten, Erziehungsberatung und ambulanter Pflegedienst würden sich selbst tragen, "so dass wir mit den Gläubigern das Insolvenzverfahren der Stiftung zeitnah abschließen wollen", werden Insolvenzexpertin Dorit Aurich und Rektor Markus Müller in der Mitteilung zitiert. Diese Bereiche bleiben deshalb bei der Wilke-Stiftung.

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"Auf Krankenhausreform gut vorbereitet"

Im Februar war bekannt geworden, dass das Diakonissenhaus Teltow das Krankenhaus übernehmen will. Die Klinik sei mit ihrem Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung und den damit verbundenen Umstrukturierungsmaßnahmen "auf die Herausforderung der Krankenhausreform [...] gut vorbereitet", sagte Lutz Ausserfeld, der kaufmännische Vorstand des Diakonissenhauses, im Februar. Vor allem ambulante und sektorübergreifende Angebote sollen in Zukunft ausgebaut werden.
 
Der diakonische Unternehmensverbund aus Teltow beschäftigt derzeit mehr als 3.000 Mitarbeitende in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Neben Krankenhäusern gehören zum Verbund unter anderem Hospize, Altenhilfeeinrichtung und Kindergärten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.04.2025, 15:30 Uhr